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Monatsversammlung Juli

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte die VRB letzte Woche endlich wieder eine Monatsversammlung, abseits von digitalen Plattformen, durchführen. Auch wenn die Online-Sitzungen durchaus ihren Reiz haben, können sie das persönliche Treffen, Diskutieren und Ratschen nicht ersetzen.

Fraktionssprecher Hermann Hipf gab einen Abriss aus den letzten Sitzungen und erläuterte viele Details der Diskussionen und Beschlüsse aus dem Gemeinderat. Allein die Punkte rund um den Biathlon WeltCup 2022 zeigen, mit welchen Herausforderungen die Gemeinde im Moment umgehen muss. Aktuell ist unklar, mit welcher Zuschauerkapazität geplant und in welchem Umfang die Infrastruktur angesetzt werden kann/soll. Schon jetzt zeigt sich allerdings, dass es aufgrund von Verbandsvorgaben nicht möglich sein wird, eine Eröffnungsfeier und Siegerehrungen außerhalb des Stadions durchzuführen. Ob damit auch ein Aus des Championsparks 2022 einhergeht, ist noch unklar. Es werden kreative Lösungen im Organisationskommitee gesucht und bereits diskutiert.

Nachdem der ambitionierte Start der Parkraumbewirtschaftung für Anfang Mai angesetzt war, musste dieser wegen Lieferschwierigkeiten eines Bauteils leider erneut verschoben werden – aktuell steht Mitte August im Raum. Die beiden neu geschaffenen 2-Tagestickets und das Jahresticket wurde von den Anwesenden erfreut zu Kenntnis genommen und die Wortbeiträge zeigten, dass das gesamte Konzept die breite Zustimmung der VRB hat.

Einen größeren Diskussionsblock des Abends nahm die Umstrukturierung der Ruhpolding Tourismus GmbH in die RTK (Ruhpolding Tourismus Kommunalunternehmen) ein. In dieser „Anstalt des öffentlichen Rechts“ können die touristischen Aufgaben der Gemeinde besser konzentriert werden. Der Schritt war notwendig, um dem EU-Beihilferecht gerecht zu werden und aufwändige Betrauungsakte künftig zu vermeiden. Wichtig ist, dass die Satzungshoheit, z.B. für Kur- und Fremdenverkehrsbeitrag, auch weiterhin bei der Gemeinde bleibt und die Kontrolle durch den Verwaltungsrat gewährleistet ist. Die bisherige GmbH-Struktur darf nicht als Fehler angesehen werden, allerdings haben sich die Anforderungen und einige rechtliche Aspekte im Laufe der Jahre geändert. Ganzheitlich betrachtet, macht die neue Struktur jedoch mehr Sinn. Mit der neuen Satzung ist der Balanceakt zwischen „Freiheit der Profis im Tagesgeschäft“ und der notwendigen Kontrolle durch die ehrenamtlichen Gemeinderäte sehr gut gelöst, so Hipf.

Selbstverständlich wurde auch das Thema Flächennutzungsplan (FNP) noch einmal eingehend diskutiert und die Vorgehensweise einer FNP-Erstellung erklärt. Die Ausweisung von neuen Gebieten ist immer eine Gratwanderung und ein Kompromiss. Bei den meisten Bereichen bestand Einigkeit, allerdings beim Gebiet „Tourismus am Zellerberg“ gab es eine überwiegende Ablehnung der Anwesenden. Neben den Punkten Oberflächenwasser, Erosionsgefährdung, schwierige Erschließung, etc., stellt die exponierte Lage für die VRB das größte Problem dar. Auch wenn eine Aufnahme in den FNP noch nicht automatisch zu einer Bebauung führt, so kann die VRB dieser Fläche nicht mit ruhigem Gewissen zustimmen.

Thomas Ringsgwandl und Ludwig Böddecker berichteten zum Abschluss der Versammlung noch über den notwendigen Neubau des Heizwerkes. Das aktuelle Werk ist in die Jahre gekommen und technisch gesehen am Ende. Aufgrund von Lieferverträgen muss die Wärmeversorgung mit dem aktuellen Werk jedoch noch so lange gewährleistet sein, bis das neue Heizwerk ans Netz gehen kann. Die Zeit drängt! Der beste Standort für das neue Werk ist ein Bereich zwischen Eishalle und dem aktuellen Heizwerk, bei dem jedoch leider ein kleiner Teil der Liegefläche des Freibades geopfert werden muss. Die Größe der Fläche wird erst im Rahmen der weiteren Planung ermittelt werden. Viele gute Diskussionspunkte gab es zum Thema Redundanz mit Öl, Gas oder Holz. Ludwig Böddecker meinte, dass die angedachte Wärmekraftkopplung der richtige Weg sei, um die großen Hauptabnehmer Vita Alpina und Schule nicht nur mit Wärme, sondern auch mit Strom zu versorgen. Mit dem Neubau erhofft man sich nicht nur eine Verbesserung der Abgassituation für die Anwohner, sondern auch eine Erweiterung des Fernwärmenetzes und mehr Abnehmer.

HH

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