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VRB-Monatsversammlung Februar 2022
Im voll besetzten Jägerstüberl des Hotels zur Post war neben den vielen Mitgliedern der VRB auch Ludwig Schuhbeck als Ansprechpartner für den Champions-Park anwesend.
Die Februar-Monatsversammlung wurde von Thomas Ringsgwandl eröffnet und er gab gleich einen kleinen Überblick, welche Themen in der letzten GR-Sitzung behandelt wurden.
Zuerst berichtete er über das Bauprojekt „Schwaig Nord“ in der Otto-Filitz-Straße. Nach der öffentlichen Auslegung des Bebaungsplan wurden die eingegangenen Stellungnahmen der Anwohner behandelt. So wurde z.B. die Höhe eines Gebäude von 4 auf 3 Geschosse reduziert. Ein zusätzliches Gutachten soll noch die Grund- und Hochwassersituation klären.
Das Thema „Steinbachbrücke“, die aufgrund des maroden Zustands entfernt werden musste, wird die Gemeinde vermutlich noch länger beschäftigen. Es gibt zwei Grundstückseigentümer, die berechtigte Einwände haben, da der angrenzende Fußweg keine Widmung und Dienstbarkeit enthält. Ein wichtiges Thema dabei ist die Verkehrssicherungspflicht der Eigentümer. Die Verwaltung versprach, sich dafür einzusetzen, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Aus dem Verwaltungsausschuss berichtete anschließend Hermann Hipf. Der neue Haushalt wurde verabschiedet und war sicher einer der schwierigsten der letzten zwölf Jahre. Viele Positionen wurden lange und ausgiebig diskutiert und abgewogen. Eine der Grundproblematiken des Haushaltes ist auch, daß die Fördergelder, die der Gemeinde zustehen, oft Jahre brauchen, bis sie tatsächlich ausgezahlt werden.
Bei der Nachlese zum Thema WC-Biathlon sprach zuerst Thomas Ringsgwandl. In der ganzen Diskussion über den Weltcup und den Champions-Park dürfe man nicht vergessen, daß viele Corona-Maßnahmenlockerungen erst kurz vor Beginn des Weltcups möglich waren. Nur unter extremem Zeitdruck konnten die letzten Korrekturen vorgenommen werden. Zum Beispiel gab es im Festzelt keine Küche und eine normale Gastronomie war deshalb nicht möglich. Auch der Bustransfer am Abend vom Festzelt zum Champions-Park verlief nicht immer reibungslos.
Im Champions-Park gäbe es ebenfalls an einigen Stellen deutliches Verbesserungspotential. Insgesamt wurde unsere ländliche Lebensart zu wenig repräsentiert, so Ringsgwandl - das Festzelt vom Heigei und die Gamsbluat-Hütte wurden schmerzlich vermisst.
Aber auch hier darf nicht vergessen werden, daß der neue Betreiber, die Firma ALOHA aus Altenmarkt, erst sehr kurzfristig eingesprungen ist und Erfahrung sammeln musste. Schuhbeck Wigg ist in fruchtbarem Austausch mit den Betreibern und viele Dinge, z.B. die Toilettensituation, wurden bei einer Nachbesprechung schon thematisiert. Alles in allem war der Neustart aber ein guter Anfang.
Wolfgang Pichler hielt eine flammende Rede für den Biathlon-Standort Ruhpolding. Er mahnte an, daß Ruhpolding sich dringend an seine Geschichte erinnern sollte und sich nicht auf seinem guten Ruf ausruhen dürfe. Ruhpolding sei seit Jahrzehnten das "Wimbledon des Biathlon" und sollten dies auch bleiben.
Hermann Hipf erörterte, dass die Rückgänge der Ticketverkäufe zu Sparmaßnahmen mahnten und waren in ähnlicher Höhe auch in Antholz und Hochfilzen zu verzeichnen. Der Rücktritt von Berti Schweiger als Chef der Chiemgau-Arena Mitte Oktober war für den Biathlon-Weltcup ebenfalls nicht so leicht zu verkraften.
Andreas Maier meinte, es sei Ruhpolding hoch anzurechnen, was in dieser kurzen Zeit doch noch auf die Beine gestellt wurde. Auch andere Anwesende berichteten von positiven Rückmeldungen ihrer Gäste.
Abschließend äußerte sich Thomas Ringsgwandl: In diesem Jahr habe man durch einige Änderungen und Umstrukturierungen eine Neuausrichtung begonnen, die sicherlich in manchen Dingen noch etwas holprig verlaufen sei, aber im kommenden Jahr habe man dann eine längere Vorlaufzeit, um sich besser auf den Weltcup vorbereiten zu können.
Das letzte große Thema betraf die Zukunft von Kurhaus, Vita Alpina und Freibad.
Für den Tourismus sei das Vita Alpina alternativlos. Eine Erneuerung schlage mit ca. 20-30 Mio. € zu Buche und auch beim Kurhaus seien es etwa 8-9.Mio. €. Darum wäre ein Vorschlag der Verwaltung, alles auf das Areal des Vita Alpina zusammenzulegen, um möglichst viele Synergieeffekte zu schaffen.
Ein Teil des Geländes am Kurpark könne verkauft werden und so die Gemeindekasse wieder füllen. Denn eines sei klar, die Gemeinde habe jetzt schon die höchste Verschuldung pro Kopf im Landkreis und deshalb nur einen sehr geringen Spielraum für eine Neuverschuldung. Auch bei positiv kalkulierter Förderung würde sich der Gemeindeanteil für beide Projekte (Schwimmbadsanierung + Kurhaus) etwa zwischen 10-12 Mio. € bewegen.
Die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt zeigten zwar einen Trend, waren aber nicht eindeutig. Die Onlinebefragung ergab auch kein eindeutiges Bild und war von der Fragestellung her diskussionswürdig.
Jetzt wurde ein Antrag auf Bürgerbegehren für das Kurhaus und parallel ein Ratsbegehren vonseiten der Verwaltung in die Wege geleitet. Auf Nachfrage gaben die Gemeinderäte bekannt, daß dadurch kein Begehren das andere „übertrumpfen“ könne. Bei beiden Begehren handele es sich um Bürgerbeteiligungen. Das Bürgerbegehren stelle jedoch nur die Frage „Kurhaus ja oder nein“, während das Ratsbegehren bei der Fragestellung differenzierter vorgehe.
In jüngster Zeit ist der Name eines lokalen Investors aufgetaucht, der ein Hotel mit integriertem Saal im Bereich des Kurparks verwirklichen könnte. Sollten sich die Ruhpoldinger bei der Abstimmung mehrheitlich pro Kurhaus entscheiden, wäre diese Option hinfällig und das wäre dann eine vertane Chance für den Ort. Das war auch die Meinung der meisten anwesenden Teilnehmer.
Bei den Wortmeldungen bekräftigte ein Mitarbeiter des Vita Alpinas, dass das Alleinstellungsmerkmal der Ruhpoldinger Welle sehr gut angenommen wird und deshalb auch viele Besucher aus dem Umkreis anreisen würden. Ein weiterer sehr positiver Punkt sei, dass das jetzige Vita Alpina für die Eltern sehr übersichtlich und gut einsehbar sei.
Pongratz Haßlberger merkte an, es gab schon 2015 bei der großen ISEK Untersuchung für die Gemeinde viele gute Ansätze bezüglich Kurhaus und Vita Alpina.
Ruhpolding habe einen Gemeinderat, der sich mit der ganzen Thematik und seiner Komplexität auseinandersetze. Diesen Räten solle man auch Vertrauen entgegenbringen, stimmige Entscheidungen zu treffen.
Nach reger Diskussion und mit den Anmerkungen der Anwesenden im Gepäck sehen die Gemeinderäte der bevorstehenden Klausur hoffnungsvoll entgegen.